Planet A Ventures General Partner Fridtjof Detzner im Interview

19. Mai 2022
Klimawandel. Plastikverschmutzung. Wasserknappheit. Der Venture Capital Fonds "Planet A" unterstützt Start-ups, die die größten Umweltprobleme der Welt angehen und gleichzeitig profitable Unternehmen aufbauen. Dabei misst und prognostiziert Planet A die positiven Auswirkungen eines Start-ups auf die Umwelt als zentralen Erfolgsmaßstab.

Könnt Ihr Eure Investmentstrategie in ein paar Sätzen beschreiben?

Wir sind als Wagniskapitalgeber angetreten, weil wir wissenschaftliche Evidenz in den Investmentprozess bringen wollten. Das bedeutet, dass wir nur in Unternehmen investieren, die einen signifikanten Beitrag zum Klima- und Umweltschutz haben. Das Geschäftsmodell muss nachweislich eine positive Wirkung in mindestens einem dieser vier Bereiche vorweisen: Reduzierung von Treibhausgasemissionen, Abfallvermeidung, Einsparung von Ressourcen und Schutz von Biodiversität. Dieses Kriterium ist genauso wichtig wie Wirtschaftlichkeit des Geschäftsmodells, wird aber von den allermeisten Investor:innen immer noch gar nicht oder oft nur oberflächlich berücksichtigt.

Was macht Euer Team besonders?

Bei uns wird eine neue Investmentkultur gelebt, in der sowohl die Wissenschaftlichkeit als auch die Wirtschaftlichkeit bei unseren Investmententscheidungen gleich große Bedeutung haben. Als einer der ersten Venture Capital Fonds haben wir deswegen ein internes wissenschaftliches Team, das durch Lena Thiede auch im Investitionsprozess vertreten wird und Vetorecht hat. Wir glauben, dass Wissenschaft und Wirtschaft für eine neue Welt innerhalb der planetaren Grenzen Hand in Hand gehen müssen.

Wie stellt Ihr einen attraktiven Dealflow an Unternehmen sichern?

In unserem Netzwerk sind sehr viele Serienunternehmer:innen, die in unseren Fonds investiert haben, aber auch viele Wissenschaftler:innen, Institutionen und Universitäten. Dadurch haben wir Zugang zu einem sehr vielversprechenden Dealflow zu den für uns relevanten Themen.

Darüber hinaus machen wir selbst wissenschaftliche Deep Dives in einzelne Sektoren, wo wir hohe Impact-Potenziale sehen und sourcen Unternehmen dann aktiv. Um ein Beispiel dafür zu nennen: Durch unser Portfoliounternehmen Traceless haben wir gelernt, dass es Sekundärstoffströme gibt, wie Reststoffe der Agrarindustrie, die ein weiteres Mal verwertet werden können, für neue Anwendungsfälle. Mit dieser Logik kann man dann auch andere naheliegende Sachen betrachten.

Zudem melden sich viele Unternehmen auch selbst bei uns, weil sie einen Mehrwert in unserer wissenschaftlichen Arbeit sehen und eine externe Evidenz über die Wirkung ihrer eigenen Idee bekommen wollen.

Was schaut Ihr Euch bei der Due Diligence von potenziellen Investments an?

Unter Impact verstehen wir das Produkt von dem positiven und skalierbaren ökologischen Effekt sowie dem Business Case des Unternehmens. Bei Investitionsentscheidungen bewerten wir Start-ups deswegen sowohl nach deren Umwelt- und Klimawirkungen als auch betriebswirtschaftlichen Kriterien (Marktgröße, Team, Regulatorik, Wettbewerbsumfeld, Skalierbarkeit). Beide dieser Aspekte sollen im Portfolio bestmöglich optimiert werden.

Die wissenschaftliche Berechnung der ökologischen Wirkung von potenziellen Deals basiert auf Lebenszyklusanalysen (Life Cycle Assessments - LCA). Hierbei werden alle Ressourcen, Materialflüsse und Emissionen einbezogen, die während des Lebenszyklus eines Produkts oder Services anfallen. Die Ergebnisse werden mit Referenzprodukten oder -services verglichen, um zu ermitteln, wie viel höher das ökologische Innovationspotenzial eines Start-ups ist. So kann quantifiziert werden, ob und wie sehr die Idee des Start-ups zu einer Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen beiträgt.

Was können Anleger:innen unter einem Fonds verstehen, der nach der europäischen Verordnung Artikel 9 SDFR klassifiziert ist?

Artikel 9 nach der Sustainable Finance Disclosures Regulation (SFDR) ist der höchste Standard, den man an Reportingpflichten im Bereich Nachhaltigkeit erfüllen muss. Planet A Ventures ist der erste Fonds in Deutschland, der nach Artikel 9 klassifiziert ist und offenlegt, wie seine Portfoliounternehmen zu dem nachhaltigen Anlageziel des Fonds beitragen. Wir erhalten sehr viel Lob und Respekt dafür, dass wir das geschafft haben.

Während ESG-Faktoren darauf abzielen, negative Auswirkungen und finanzielle Risiken zu begrenzen, gehen wir durch unsere Klassifizierung nach Artikel 9 einen deutlichen Schritt weiter: Wir investieren nur in Unternehmen, die auch eine nachweislich positive Wirkung auf die Umwelt haben. Das ist der Unterschied zu den meisten anderen Fonds da draußen.

Was sind aktuelle Technologien oder Branchentrends, die Ihr spannend findet?

Energieunabhängigkeit ist offensichtlich ein Thema, das aufgrund der aktuellen Weltlage noch stärker in den Vordergrund gerückt ist. Zu diesem Bereich gehört eines unserer aktuellen Investments: C1 (Carbon One). Dabei handelt es sich um grünes Methanol für den Schiffsantrieb. Im Gegensatz zu herkömmlichem Methanol wird der notwendige Kohlenstoff für die Methanolsynthese nicht aus fossilen Brennstoffen gewonnen, sondern durch nicht-fossile Kohlenstoffquellen, wie etwa überschüssige Biomasse.

Warum habt Ihr Euch entschieden, Privatanlegern einen mittelbaren Zugang zu Eurem Impact Fonds über den GreenTech Token von inVenture zu ermöglichen?

Venture Capital hat die Kraft, die Wirtschaft zu verändern. Deshalb setzen wir auf dieses Tool. Wir finden es aber auch unglaublich wichtig, dass Venture Capital als privilegierte Anlageklasse geöffnet wird. Jede:r sollte die Möglichkeit haben, durch ein Investment Teil einer Veränderung zu werden und so zu einer Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen beizutragen. Mein Bruder konnte beispielsweise auch über Eure Plattform investieren und somit Teil der Reise von Planet A Ventures werden.

Warum habt Ihr Euch für inVenture entschieden?

Die Teammitglieder von inVenture sind Pioniere und Experten im Bereich der Demokratisierung von Venture Capital.

Inhalt des Artikels

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